Von Höhen und Tiefen

Noch 322 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Am Sonnabend und Sonntag bin ich nicht gelaufen. Ich schrieb von Magenproblemen. Tatsächlich aber geriet mein Herz am Sonnabend beim Segeln außer Takt und haben diese Magenprobleme scheinbar zusätzlich hervorgerufen. Eigentlich wollte ich nach Damp, um dort die letzte Etappe des Laufes zwischen den Meeren von Waabs nach Damp laufen, denn der Lauf hätte an diesem Tag bei bestem Wetter stattgefunden. Stattdessen legte ich mich nach der Ankunft hin und schlief ein. Beim Aufwachen schlug mein Herz wieder regelmäßig. Allerdings fühlte ich mich noch etwas schlapp, sodass ich nicht lief. Dieses Gefühl hielt auch am Sonntag noch an, sodass ich auch diesen Tag noch trainingsfrei machte.

Ja, so ist es halt manchmal. Auf Tiefs kommen auch wieder gute Tage. Nicht immer kann man sich diese Formschwankungen erklären. Ich muss sie akzeptieren. Meinen Körper beobachte ich und versuche, meine Schlüsse zu ziehen. Aber aktuell gibt mir mein Körper immer wieder Rätsel auf, aber ich will und werde es schaffen, meinen Körper zu verstehen. Zurzeit versuche ich, möglichst häufig zu laufen. Es geht mir darum, das Training regelmäßig in meinen Tag einzuarbeiten und es wieder zur Gewohnheit werden zu lassen. Ich muss meinen Körper langsam an die neue Belastung gewöhnen.

Häufiger wurde ich darauf angesprochen, wann ich denn endlich längere Läufe absolviere. Ich lese in den sozialen Netzwerken vielfach Berichte von sehr, sehr langen Läufen als Marathonvorbereitung, bin aber ehrlicherweise kein Freund davon. Natürlich werde ich mein Pensum auch steigern und dann auch längere Trainingseinheiten absolvieren. Aber es werden sicherlich keine 5- oder gar 6-Stunden-Läufe, sondern eher 2-bis-3-Stunden-Läufe. Sehr gute Erfahrungen habe ich vor über 40 Jahren mit Läufen um ca. 1:45 Std. gemacht.

Auf jeden Fall lassen meine damaligen Resultate darauf schließen, dass ich damals einiges richtig gemacht habe.Viele deutsche Spitzenläufer im Marathon haben damals lieber zweimal am Tag trainiert, als einmal am Tag ganz lange „Kanten“ zu laufen. Damit kamen sie schonender auf Kilometerumfänge jenseits der 200-Kilometer-Marke. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass, wenn lange Läufe von fünf oder mehr Stunden häufiger durchgeführt werden, eher zu Verletzungen führen. Aber gut, es gibt verschiedene Philosophien und jeder soll so trainieren, wie er es für richtig hält. Und falls diese langen Läufe zum Erfolg führen, haben diese Sportler alles richtig gemacht. So, nun werde ich noch die kommende Woche meinen Aufenthalt auf Teneriffa genießen, in der Hoffnung, dass ich gesund bleibe und jeden Tag einen Lauf in schöner Umgebung absolvieren kann!

Meine Woche

Vom Wochenende geschwächt wagte ich am Montag wieder zu laufen. Ich war aber noch nicht im Vollbegriff meiner Kräfte. Nach einem kurzen Lauf von 6 km am Dienstag Morgen hatte ich einen Termin bei meinem Freund Claus Köhnlein, seines Zeichens Internist und mit einem großen Interesse für Herzkrankheiten. Er schallte mich und gab Entwarnung. Er stellte keine Auffälligkeiten fest. Zusätzlich entnahm er mir Blut, um meinen Elektrolythaushalt, insbesondere den Kaliumwert, zu überprüfen. Donnerstag und Freitag drehte ich dann weitere Trainingsrunden. Zusätzlich hatte ich mich am Freitag mit Dr. Köhnlein zu einem Belastungs-EKG verabredet. Auch dieses EKG gab glücklicherweise keine Hinweise auf eine Herzkrankheit. Gleichzeitig wurde ich noch einmal geschallt und bekam endgültig grünes Licht dafür, mich wieder im Rahmen der Marathonvorbereitung normal zu belasten.

Am Sonnabend bin ich dann mit Teilen meiner Familie für 8 Tage nach Teneriffa geflogen. Abends bin ich noch 6 km in 36 Minuten auf dem Laufband gelaufen. Sonntag morgen bin ich dann auf meiner Lieblingsstrecke einen viertel Marathon in 5:06 Minuten pro Kilometer. Es lief nach den letzten Tagen zum ersten Mal wieder richtig gut. Ich fühlte mich frisch und hatte auch noch das Gefühl von einer entsprechenden Leistungsreserve. Meine Durchschnittsherzfrequenz lag bei 126 Schlägen und damit laut der Auswertung meiner Leistungsdiagnostik im unteren Grundlagenausdauer 2 Bereich.

Wochenkilometer: 48,3 km

Kilometer insgesamt: 208 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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