Endlich wieder Kiel.Lauf

Noch 203 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Die zurückliegende Woche ist wie immer die für mich anstrengendste des Jahres. Es ist die Woche vor dem Kiel.Lauf, der in diesem Jahr zum 33. Mal stattfand. Seit 2003, in dem Jahr übernahm ich mit ZIPPEL’S Läuferwelt den Traditionslauf, lasse ich es mir nicht nehmen, die Auszeichnung der einzelnen Kilometer vorzunehmen. Gleichzeitig kontrolliere ich die Laufstrecke auf plötzliche Baustellen, sonstige Hindernisse und die zwischenzeitlich aufgestellten ca. 500 Halteverbotsschilder. In diesem Jahr hielten die Markierungen auf dem Asphalt wetterbedingt leider nicht, sodass ich diese täglich neu setzen musste. Daher lief ich die komplette Woche auf der Kiel.Lauf Runde. Von Training kann man nur bedingt sprechen. Ich habe eine Sprühflasche bei mir, die ich wechselweise in meiner linken oder rechten Hand halte. Jeden Kilometer stoppe ich kurz, gehe in die Knie und setze die entsprechenden Punkte. Da ich überwiegend auf der Straße laufe, muss ich den Autoverkehr aufmerksam im Blick behalten und ggf. anhalten oder ausweichen. Die gesamte Maßnahme ist nicht ganz ungefährlich und ich muss mir häufig ein Kopfschütteln oder gar den Zorn der Autofahrer zuziehen. Gelegentlich bekomme ich aber auch nette Kommentare oder gute Wünsche von Fußgängern oder

Anwohnern der verschiedenen Wohngebiete.

Immerhin kam ich trotzdem auf fast 58 laufend zurückgelegte Kilometer. Dabei war der Kiel.Lauf Sonntag, am Ende der Woche, für mich in diesem Jahr sogar ein Wettkampf. Normalerweise laufe ich seit einigen Jahren zu Kontrollzwecken mit. Häufig bleibe ich am Straßenrand stehen, begrüße unsere Helfer oder Musikgruppen und erkundige mich an den Verpflegungsständen nach dem Rechten. An der Kreuzung Beseler Allee, Holtenauer Straße konnte ich unserem Moderator, Hans-Erich Jungnickel, meistens nicht entkommen und musste für ein Interview kurz anhalten. Daher lief ich meistens Zeiten zwischen 55 und 60 Minuten. In diesem Jahr bin ich nun komplett durchgelaufen, ohne ein einziges Mal anzuhalten. Zwar habe ich mich gelegentlich mit anderen Läufern auf der Strecke unterhalten und auch den Streckenrand im Auge behalten, aber es waren für mich fast reguläre Bedingungen. Am Ende hatte ich eine Zeit von 48:03 Minuten und war damit auch noch schnellster meiner aktuellen Altersklasse M 65. Auch in meiner zukünftigen Altersklasse wäre ich die schnellste Zeit gelaufen. Das ist für mich aber nur nebensächlich, habe ich doch nur mein Ziel, den Marathon in 3:30 Stunden in Hamburg 2022, vor Augen. Meine Leistung vom Sonntag zeigt mir nun, dass ich weiter auf einem guten Weg bin, mein Ziel zu schaffen. Die ersten fünf Kilometer bin ich in 24:30 Minuten gelaufen, die zweiten dann in 22:25 Minuten. Eine deutlich schnellere Schlusshälfte zu laufen, ist für mich ein wichtiger Indikator für die Einordnung meiner Leistung. 

Wie geht es nun weiter mit meinen Vorbereitungen? Mein Zwischenziel, eine Grundlage für regelmäßiges Training zu schaffen und dabei auch die mentale Stärke für fast tägliches Training zu entwickeln, habe ich meiner Einschätzung nach fast geschafft. Ich werde jetzt noch einige Wochen weiter auf diesem Niveau trainieren, um dann ab Dezember mein Pensum sowohl in der Intensität als auch im Umfang weiter zu steigern. Schon zu Beginn meines Blogs schrieb ich, ab Anfang 2022 etwa hundert Kilometer die Woche laufen zu wollen, dabei häufigere Läufe von 1:30 bis 2 Stunden zu absolvieren. Etwa fünf bis sechs Mal werde ich dann um die drei Stunden laufen. Vielleicht hat dann der eine oder andere auch einmal Lust, mich auf diesen Läufen zu begleiten. Ich würde dann gerne noch einmal einige Strecken aus meiner Vergangenheit laufen. Ich denke dabei zum Beispiel an die Westenseerunde, die wir damals als 32 Kilometer ins Trainingsbuch eingetragen haben oder an einige Strecken an der Schwentine oder im Klosterforst. Mittlerweile habe ich auch wieder das Selbstvertrauen gewonnen, in der Gruppe zu laufen. Jahrzehntelang bin ich allein gelaufen, konnte mein Tempo und die Streckenlänge selbst bestimmen. In der Gruppe hat man das eben nicht in seiner Hand. Da muss man sich eventuell schon durchbeißen können.

Wochenkilometer: 57,8 km
Kilometer insgesamt: 1080 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

Post your comment

Comments

No one has commented on this page yet.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Sie wird nur zur persönlichen Beantwortung von Fragen und bei eventuellen Rückfragen verwendet. Mehr dazu in unseren Informationen zum Datenschutz.