Erfolgreiche Punktlandung

 

ZIPPEL'S Läuferwelt Mitarbeiter Sebastian hat es geschafft und mit dem Sparkassen Marathon der 3 Länder am Bodensee in bei einem Marathon drei Länder durchquert. In diesem Blog berichtet er über seine Erfahrung und seine Zukunftspläne.

Jawohl, es hat funktioniert, das war er, der 3-Länder-Marathon. Ich fange mal mit ein paar Eckdaten an: Zielzeit netto 3:55:29 Stunden, erste Hälfte 1:56:18, zweite Hälfte 1:59:11, das entspricht einer Pace von 5:33/km bei einer durchschnittlichen HF von 126 bpm. Platzierung:

  • Insgesamt: 337. (787)
  • Bei den Männern: 286. (550)
  • In der M60 12. (27)

Noch bis zum Start war ich mir über die richtige Strategie nicht im Klaren. Aufgrund meiner für meine Empfindungen nicht optimalen Vorbereitung hatte ich massive Bedenken zu meiner Ausdauerleistung. Der Testmarathon von Laboe über die Hörn nach Schilksee mit einer 6:00er Pace hatte mich doch mehr gefordert, als ich dachte. So stand ich am Sonntagvormittags bei ca 12 Grad in Lindau im Startblock, geschätzte 20 m hinter dem Vier-Stunden-Pacer. Der Start war sehr eng, zumal alle Distanzen gleichzeitig starteten. Erst auf der Brücke von der Insel runter wurde es etwas entspannter. Der Blick auf meine Uhr ließ mich zusammenzucken: 5:29 auf dem ersten Kilometer, 5:17 auf dem zweiten Kilometer. Auch hatte ich den Vier-Stunden-Ballon bereits überholt. Die Frage aller Fragen: Würde ich das durchhalten können, wann kommt der Einbruch, wann überholt mich der Ballon? Ich versuchte mein Tempo zu verringern, was mir nur schlecht gelang, es lief halt.

„Der Marathon ist ein Wettstreit zwischen deinem Willen und deinen Möglichkeiten.“ (Jeff Galloway)

Kurz vor der Seebühne in Bregenz traf ich das erste Mal auf meine Frau. Weiter in Richtung Hard, wo ich sie bei km 17 erneut traf. Auf ihrem Foto sind bereits zwei der drei Jungs, mit denen ich einen Großteil der Strecke verbrachte. Mir war nicht bewusst, dass ich so lange mit denen gemeinsam lief. Es war immer mal wieder ein anderer vorne, mal ich, mal einer von denen, aber wir liefen immer beständig so um die 5:30. Sporadisch sprachen wir miteinander dann aber auch wieder nicht, hatten unseren Spaß und sammelten Kilometer für Kilometer. Jeder war auch immer wieder fokussiert und mit sich selbst beschäftigt. Nach der kurzen Schleife in der Schweiz, als die Strecke mehrere Kilometer schnurgerade am Rhein entlang führte, ließ mein Trio in der Pace nach. Das Tempo verringerte sich auf 5:55. Ich war einen Moment unsicher, beschloss dann aber doch, zu überholen und mein Rennen alleine zu beenden.

Von dem Moment an hatte ich den Druck der drei Jungs im Nacken. Einbrechen und mich von denen möglicherweise überholen lassen zu müssen? Never ever! Ich achtete jetzt wieder genauer auf mich selbst, kontrollierte meine Pace, die wieder um die 5:30 lag. Hinter der Rheinbrücke traf ich meine Frau zum dritten Mal, was mich sehr motivierte. Bei den Verpflegungsstellen legte ich immer eine kurze Gehpause ein, ich konnte dadurch einfach sicherer Getränke aufnehmen. Eigentlich hatte ich als letztes Highlight der Strecke das Kloster Mehrerau im Kopf, was allerdings nicht kam. Durch etliche Baustellen auf der ursprünglichen Strecke wurde sie in diesem Jahr an vielen Stellen verändert, neu vermessen, und dadurch fiel das Kloster aus. Dann tauchte das Stadion auf - hinein da - vor dem Zielstrich noch einmal eine Runde gedreht und - fertig! Noch während ich mich an der Zielverpflegung bediente, kamen die Jungs an, auch noch unter vier Stunden. Für die drei Deutschen war es der erste Marathon und sie hatten für deren Einbruch ein mentales Tief ausgemacht, Ursache wäre die kilometerlange Gerade am Rhein gewesen. Das war mein 29. Marathon. Als Nächster und möglicherweise vorerst letzter ist Hamburg 2023 geplant.

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