Es bleibt schwierig!

Noch 28 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Datum Strecke Pace Herzfrequenz Anstieg
21.03. Laufpause      
22.03. 12,1 km 5:24 min 121  
23.03.

14 km 

5:24 min 126 144m
24.03. Laufpause      
25.03. 17 km 5:17 min 121 107m
26.03. 6 km, Laufband 6:00 min  114  
27.03. Laufpause      

Nach meiner fast vierwöchigen Verletzungspause und den folgenden drei Wochen mit meinen Mitarbeitern auf Teneriffa, die mich körperlich stark beansprucht haben, aber kein geordnetes Lauftraining darstellten, hatte ich geplant, in den letzten fünf Wochen bis zum Hamburg Marathon noch einigen Boden wieder gut zu machen. So wollte ich zumindest noch einen längeren Lauf von zwei bis zweieinhalb Stunden pro Woche absolvieren und zusätzlich möglichst viele Kilometer sammeln. Aber es kam wieder einmal ganz anders als erhofft. Die gesamte Woche fühlte ich mich irgendwie schlapp, müde und nicht richtig belastbar. Und am Ende der Woche bekam ich dann Schmerzen im Bauchbereich. Am Sonnabend lief ich damit noch sechs Kilometer auf dem Laufband, aber am Sonntag machte ich dann den dritten Tag in der Woche eine Laufpause, weil ich Schmerzen hatte und damit keine Lust verspürte zu laufen. Somit kam ich leider nur auf neunundvierzig Wochenkilometer und obendrein weiß ich nicht, wie es jetzt weitergeht. Aber langsam läuft mir die Zeit wirklich davon. Die aktuelle Situation wirft natürlich einige Fragen auf. Habe ich mir zu viel zugemutet? Welchen Einfluss spielt mein Lebensalter? In meinem bisherigen Läuferleben war ich relativ unbeschwert. Das Laufen hatte für mich immer einen sehr hohen Stellenwert, aber es war nicht mein einziger Lebensinhalt. Deshalb bin ich zwar immer geplant und zielorientiert an meine sportlichen Aufgaben herangegangen, hatte aber auch eine gewisse Lockerheit und ein starkes Selbstvertrauen in meinen Körper und in meine Leistungsfähigkeit.

Immer wieder kommen Erinnerungen in mir hoch. So habe ich zum Beispiel 1985 im Alter von 33 Jahren an den deutschen Meisterschaften im Rahmen des Frankfurt Marathons teilgenommen. Wie ich schon mehrfach schrieb, war meine eigentliche Laufkarriere mit der Eröffnung von ZIPPEL’S Läuferwelt beendet. Ich lief zu diesem Zeitpunkt etwa achtzig bis neunzig Wochenkilometer. Dabei waren die längsten Läufe vierundzwanzig Kilometer zwischen 1:30 und 1:35 Stunden. Die häufigsten Läufe absolvierte ich zwischen zehn und fünfzehn Kilometer, meistens abends zwischen 22 und 23 Uhr. Und dann machte ich mich mit einigen Lauffreunden wie zum Beispiel Lutz Sellmer, Klaus und Henning Untiedt, Rüdiger Grube auf den Weg nach Frankfurt. Auf der Hinfahrt wurde ich dann doch etwas nervös, da im VW Bus noch die letzten Trainingswochen der einzelnen Freunde besprochen wurden. Alle hatten deutlich mehr Kilometer als ich trainiert und auch Läufe bis zu fünfunddreißig Kilometer absolviert. Am nächsten Morgen standen wir dann an der Startlinie in Frankfurt. Das Resultat: Ich lief mit 2:25:24 Stunden nur eine Sekunde schlechter als meine Bestzeit und war der schnellste unserer kleinen Läufergruppe aus Kiel. Dieses Ergebnis hat mich doch sehr nachdenklich gemacht und mein Wissen um die Trainingslehre stark beeinflusst. Viele Jahre später, im Alter von siebenundvierzig Jahren, lief ich 1999 mit Kunden den New York City Marathon. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon absoluter Freizeitläufer, lief normalerweise vierzig bis fünfzig Kilometer die Woche und meine längsten Läufe waren eine Stunde lang. Trotzdem war ich in der Lage, eine Zeit von 3:07:26 Stunden in New York zu laufen. Ein Jahr später fuhr ich wiederum mit Kunden nach New York und lief sogar mit gleicher Vorbereitung 2:58:25 Stunden. 2005, bei meinem bisher letzten Marathon in Hamburg lief ich dann mit einem Training von sechzig bis achtzig Wochenkilometern 2:54:56 Stunden. Auf diesen Lauf hatte ich mich etwa vier Monate vorbereitet und bin dabei relativ regelmäßig zweimal die Woche einundzwanzig Kilometer in 1:35 bis 1:40 Stunden gelaufen. Aufgrund dieser persönlich erlebten Vorbereitungen und Laufveranstaltungen schöpfe ich das nötige Selbstvertrauen, dass es auch dieses Jahr klappen könnte. Nun ist meine Vorbereitung allerdings etwas ins Stocken geraten und mein Selbstvertrauen ist etwas geschrumpft. Auch mental bin ich nicht mehr ganz so fixiert wie noch Ende Januar. Ich hoffe, dass ich dieses bis zum Hamburg Marathon noch wieder etwas steigern kann. Die Grundvoraussetzung für einen Start ist allerdings, dass ich hundertprozentig gesund bin, wovon ich zu diesem Zeitpunkt allerdings ausgehe.

Wochenkilometer: 49,1 km

Insgesamt: 2.559,5 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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Comments

  • Lieber Rainer,

    alles Gute für Deinen Start beim Hamburg-Marathon. Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Oberschenkel die restlichen Einheiten gut verkraftet und sich Dein Körper trotz all der bisherigen kleineren und größeren Hindernissen bereit anfühlt,
    so dass Du diese Herausforderung unbeschwerter angehen kannst. Einen starken Willen hast Du, aber natürlich sollten gewisse Voraussetzungen passen.

    Beim Lesen Deiner Blogs musste ich so manches Mal an unsere zahlreichen gemeinsamen 10 Kilometereinheiten am Morgen vom Blücherplatz ausgehend denken....

    Viele Grüße,
    Birgit

    Posted vor 2 Jahre by Birgit Behrend

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