Generalprobe

ZIPPEL'S Läuferwelt Mitarbeiter Sebastian will mit einem Marathon in diesem Jahr drei Länder durchqueren beim Sparkassen Marathon der 3 Länder am Bodensee. In diesem Blog berichtet er über seine Herangehensweise bei der Vorbereitung auf diesen Marathon nach schwierigen zwei Jahren.

Am 28. August ging es nach dreieinhalb Jahren mal wieder zu einem Marathon meiner persönlichen Generalprobe für den Herbstmarathon. Der zweite Kieler Förde Marathon stand an meinem ersten unter ganz anderen Bedingungen als sonst. Die Eckdatenstanden fest, ich war gemeldet für die Zielzeit 4:15h, Pace 6:00. Pünktlicher Start am Hafen in Laboe mit zwei Fahrradfahrern und drei Pacern des LTV Kiel- Ost. Die Gruppe kommt gut ins Laufen, eine schöne Strecke hin und wieder sieht man die schnellere Gruppe vor uns. Über Heikendorf nach Mönkeberg, wer ist schneller: Die Color Line oder wir?

Heute tue ich, was andere nicht tun, also kann ich morgen etwas erreichen, was andere nicht können. (Jerry Rice)

Weniger schön die Abschnitte, in denen Industrieanlagen (Küstenkraftwerk, Ostuferhafen, TKMS, Color- Line- Terminal) das Laufen am Wasser unmöglich macht. Ab dem Germaniahafen wird’s wieder schöner, die Gruppe kommt gut voran, die Pace pendelt zwischen 5:40 und 6:10, jeder Getränkestand wird mitgenommen, die Stimmung ist gut. Weiter geht’s über Kiels „Läuferhighway“, die Kiellinie, in die Wik. In der Nähe der Schleusen bin ich auch schon ewig nicht mehr gewesen. Es folgt der Anstieg auf die Holtenauer Hochbrücke. Dafür, dass wir schon über die Hälfte geschafft haben, komme ich bzw. die ganze Gruppe zügig über die Brücke. Das hatte ich mir schwerer vorgestellt. Dann weiter nach Holtenau, gleich wieder ans Wasser. Am Thiessenkai und Leuchtturm vorbei, das ehemalige Marinefliegergelände kannte ich noch gar nicht - sehr schöne Ausblicke. Ich bin gespannt, wie sich dieses Areal in Zukunft entwickelt. Es wird jetzt immer wärmer, wolkenloser Himmel. Ab nach Friedrichsort., wo wir das erste Mal Läufer:innen aus den vorauslaufenden Gruppen aufsammeln. Wir begrüßen den Friedrichsorter Leuchtturm mit einer großen Runde und ab da wird’s dann richtig spannend. Ab Kilometer 36 ist der Untergrund unbefestigt. Ausgespülte Wege, rauf und runter, rollender Belag. Hohe Anforderungen an Konzentration und Koordination. Meine Kraft lässt nach, ich merke, dass mir die langen Trainingsläufe so um die 30km fehlen. Ich muss kämpfen, erkenne in der Ferne das Ziel und bin... fertig!

Ergebnis der Generalprobe: Marathon funktioniert noch! Meinen letzten Marathon in Hamburg 2019 konnte ich mit 3:52 h finishen. Ich denke, dass dies das Maximalziel für den 9. Oktober sein wird. Ausrüstung und Einteilung war okay. Was mir eindeutig fehlt, sind lange Läufe jenseits der 25 km. Aus meiner Erfahrung heraus möchte ich für mich behaupten, dass diese mir insbesondere in der zweiten Streckenhälfte immer weiter geholfen haben. Ich befürchte auch, dass ich diese in der mir verbleibenden Zeit nicht mehr schaffen werde. Mit viel Glück vielleicht einer. Zu dicht vor dem Rennen am Bodensee würde ich den auch nicht laufen.

Noch am Sonntagabend habe ich mich dann für den 3-Länder-Marathon angemeldet. Obwohl es eigentlich schon seit Langem feststand, hatte ich die Anmeldung von einer erfolgreichen Teilnahme am Kieler-Förde-Marathon abhängig gemacht. Derzeit bin ich einer von 1021 Startern auf der langen Distanz. Wie jetzt in Kiel (Schifffahrt von Schilksee nach Laboe), beginnt auch dieser Lauf mit einer entspannten Schifffahrt von Bregenz nach Lindau. Die Strecke ist superflach und von mir bereits getestet.

Laufleistung im August: 226 km

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