Noch 91 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.
Datum | Strecke | Pace | Herzfrequenz | Anstieg |
17.01. | 10,02 | 05:35 | 109 | |
18.01. | 12,01 | 05:19 | 115 | |
19.01. | 10,64 | 05:56 | 116 | |
20.01. | trainingsfrei | |||
21.01. | 15,02 | 05:12 | 121 | |
22.01. | 18,01 | 05:10 | 118 | |
23.01. | 10,03 | 05:31 | 116 | 125m |
Gesamt | 76 km |
Der Wochenstart war schwierig. Am Montag lief ich 10 Runden im Taoro-Park in Puerto de la Cruz und fühlte mich richtig schlecht. Im wahrsten Sinne des Wortes schleppte ich mich von Runde zu Runde und war völlig kraftlos. Ich hatte zwar über Nacht starke Bauchschmerzen bekommen, führte diese aber im ersten Moment nicht als Grund für meine schlechte Verfassung zurück. Also blieb eine gewisse Ratlosigkeit. Trotzdem war ich am Ende froh, gelaufen zu sein. Aktuell plane ich, jeden Tag zu laufen und steuere meine tägliche Belastung schon mit dem Gedanken an den nächsten Tag. Ich versuche mein Training so zu beenden, dass ich das Gefühl habe, am nächsten Tag wieder größtenteils erholt zu sein. So benötige ich mindestens vierundzwanzig Stunden der Regeneration und es ist mir kaum möglich, abends und dann schon wieder morgens zu laufen. Diese Planung hindert mich daran, dass eine oder andere Training auch einmal zu überziehen, sowohl was das Tempo als auch den Umfang betrifft.
Mein Schwerpunkt ist der wöchentliche Kilometerumfang und den schaffe ich nun einmal nicht mit mehreren trainingsfreien Tagen. Ich spüre ohnehin, dass mich mein Training körperlich stark belastet. Zu Beginn der Vorbereitung und auch letzte Woche schrieb ich über meine mangelnde Erfahrung mit der Regeneration in meinem Alter. Dieses Thema gewinnt für mich von Woche zu Woche mehr und mehr an Bedeutung. Jetzt, nach 38 Vorbereitungswochen kann ich doch schon sagen, dass ich deutlich behutsamer mit meinem Körper umgehen muss, als ich es aus jüngeren Jahren gewohnt war. So hat sich meine oben beschriebene Vorgehensweise erst in den letzten Wochen entwickelt. Dabei ist es mir mittlerweile völlig egal, wie viele Anteile meines Trainings ich in welchem Belastungsbereich trainiere. Auch der Gedanke an Tempotraining und schnellen Einheiten spielt bei mir kaum noch eine Rolle. Ich bin derzeit beseelt von dem Gedanken, täglich zu laufen und dabei einen für mich möglichst großen Kilometerumfang zu bewältigen. Auch wenn ich mich also Mal nicht so gut fühle wie am Montag, lasse ich den Wunsch einer Trainingspause gar nicht erst aufkommen und laufe einfach los. Es ist meine feste Überzeugung, dass diese Art des Trainings bei mir zum Erfolg führt und ich mein Ziel erreichen werde. Obendrein schwebt über mir aber auch ständig die Gefahr einer Verletzung. Fast bei allen Läufen zwickt und zwackt es an verschiedenen Stellen. Ich registriere diese Beschwerden genau und beobachte sie. Falls sie bei weiteren Läufen immer wieder auftauchen, ist es ein absolutes Warnsignal und ich müsste zum Beispiel mit Trainingsreduktion oder gar Aussetzen handeln. Jetzt, da nur noch dreizehn Vorbereitungswochen vor mir liegen, wäre natürlich jede Zwangspause fast tödlich und würde mein Ziel gefährden. Und diese Situation verschärft sich nun von Woche zu Woche. Also versuche ich doch lieber, so weit es geht, auch die letzten Wochen verletzungsfrei zu überstehen. Nach dem schlechten Montag lief es am Dienstag trotz meiner Beschwerden schon deutlich besser und am Mittwoch bin ich zur weiteren Erholung noch einmal sehr langsam gelaufen. Am Donnerstag habe ich aufgrund verschiedener Termine per Telefon oder Video Call letztendlich einen trainingsfreien Tag einlegen müssen.
Am Sonnabend, meine Beschwerden waren zwischenzeitlich abgeklungen, hatte ich endlich wieder ein gutes Gefühl beim Laufen. Und am abschließenden Sonntag genoss ich dann noch einen schönen, erholsamen Lauf durch Puerto de la Cruz. Nach dieser etwas schwierigen 38. Vorbereitungswoche, blicke ich nun wieder positiv auf die nächsten Wochen und werde mich so verhalten, wie ich es weiter oben beschrieben habe. Was diese Situation aber wieder deutlich macht: Vieles ist planbar und vorhersehbar, aber es kann auch jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren und alle Planungen über den Haufen werfen. Und dann ist die spannende Frage: Wie gehe ich damit um? Wirft mich das aus der Bahn? Finde ich Lösungen? Bleibe ich motiviert und glaube ich an mich? Laufen ist halt doch deutlich mehr als einen Fuß vor den anderen zu setzen. Der Kopf läuft halt auch mit und ist am Erfolg oder Misserfolg mindestens genau so stark beteiligt wie die Beine oder das Herz.
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Hallo ich bin Thomas 63Jahre alt.ich bin seit 3Jahren am Laufen...erst von Null auf 10km Kiellauf Nikolauslauf bis zum Halbmaraton letztes Jahr in Berlin ...was ein tolles Erlebnis... Nin bin ich seit Januar dabei mich auf meinem ersten Marathon in Hamburg vorzubereiten...Natürlich mit Laufschuhen u Laufjacke von Zippels.
Schwieriger wird es das ich Typ1 Diabetiker bin...also muss ich mein Training und mein Lauf noch intensiver vorbereiten.Es ist aber ein gutes Gefühl zu wissen das meine Ärzte mir grünes Licht gegeben haben das Abenteuer anzugehen. Also trainiere ich 3X die Woche.. im Januar waren das 185km
Alles Gute für das intensive Training und viel Erfolg in Hamburg...
Gruß Thomas Rühr
Herzlichen Dank für deine Nachricht, Thomas!
Dann stehen wir hoffentlich gemeinsam an der Startlinie in Hamburg.
Deine Voraussetzungen sind durch den Diabetes sicherlich noch um einiges
schwerer als meine Vorbereitung. Umso schöner und bewundernswerter, dass du es angehst. Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deiner Vorbereitung und dann viel Erfolg bei deinem Marathonlauf.
herzliche Grüße
Rainer
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