Regeneration als Schlüssel zum Erfolg?

Noch 119 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, die das Lauftraining mit sich bringt.

Die vorletzte Woche des Jahres war zugleich meine umfangreichste Trainingswoche seit Beginn meiner Vorbereitung auf den Hamburg Marathon 2022. Und das trotz Weihnachten und einem Kälteeinbruch mit Eis und Schnee in der zweiten Wochenhälfte. Bei diesen Läufen war erhöhte Vorsicht angesagt, da die Laufstrecken stellenweise stark vereist und glatt waren. So spielte das Lauftempo auch nur eine untergeordnete Rolle. Hauptsache laufen und wieder heil zu Hause ankommen war meine Devise. Diese 83,5 Wochenkilometer lief ich an sechs Trainingstagen. Am letzten Dienstag bekam ich meine zweite Herpes Zoster Impfung und machte deshalb am Mittwoch eine Laufpause. Nach dieser Impfung hatte ich zum ersten Mal stärkere Schmerzen im linken Arm, sodass ich nachts nicht auf dieser Seite liegen und schlafen konnte. Auch während des Laufes am Donnerstag verspürte ich noch eine Beeinträchtigung beim Armschwung. Die Schmerzen nahmen danach aber von Tag zu Tag ab, sodass ich wieder problemlos laufen konnte. Meine Läufe vom Freitag bis Sonntag waren dann von Temperaturen bis neun Grad minus und teilweise gefrorenen Wegen und Straßen geprägt. Mein Hauptaugenmerk bestand überwiegend darin, nicht zu stürzen. Ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass ich mich in meinem heutigen Alter sehr viel unsicherer fortbewege als in meiner Jugendzeit. Teilweise passierte ich vereiste Passagen ängstlich und gehenderweise.
Früher wäre ich darüber gelaufen und hätte mich wegen der besseren Beweglichkeit wohl auf den Beinen gehalten. Allerdings kann ich
mich auch an einige Stürze aus dieser Zeit erinnern, die zwar schmerzhaft waren aber dennoch glimpflich für mich ausgingen.
In der letzten Woche schrieb ich über das Gefühl von fehlender Frische und nicht ausreichender Erholung. Dieses Empfinden hatte ich auch in der zurückliegenden Woche. Wie angekündigt habe ich am letzten Donnerstag einen mir bekannten Laborarzt aufgesucht, der mir Blut entnommen hat, um die Anzahl der roten und weißen Blutkörperchen und die Anzahl der Blutplättchen zu bestimmen. Darüber hinaus wird er meinen Eisenstatus ermitteln. Unabhängig von meinen Laufaktivitäten wird er auch noch meinen Antikörperspiegel nach der dritten Corona Impfung messen. Mich interessiert einfach in welchem Maße ich gegen eine Covid-Erkrankung geschützt bin. Mir ist ein Fall bekannt, bei dem nach zweifacher Impfung der Schutz bei null war. Das hat mich doch äußerst nachdenklich gemacht. Die gesamten Ergebnisse werde ich wohl noch im Laufe dieser Woche erhalten.
Wenn sich herausstellen würde, dass ich zum Beispiel einen Eisenmangel hätte, würde ich entsprechende Präparate zu mir nehmen und mein Befinden würde sich sicherlich nach einiger Zeit normalisieren. Wären meine Werte nun jedoch im Normbereich, hätte ich ein kleines Problem. Warum bin ich dann nicht ausreichend erholt? Habe ich zu viel trainiert und mein Pensum zu schnell gesteigert? Bin ich mit zu hoher Intensität gelaufen? Die Frage, die ich schon mehrfach gestellt habe: welche Rolle spielt mein Alter? Ehrlicherweise habe ich dafür noch keine Lösung. Ungern würde ich meinen Umfang deutlich reduzieren. Eine Idee könnte sein, die Intensität zu reduzieren. Das wäre für mich in Ordnung. Aufgrund meiner jahrzehntelangen persönlichen Erfahrungen und aus Beobachtungen von anderen Läufern ist vermutlich mein Vorteil, dass ich auf jeden Fall die Ruhe bewahren werde und mein Vorhaben und meine Vorbereitung nicht infrage stellen werde. Sondern ich werde weiter an meiner Vorbereitung festhalten und auf den Faktor Zeit setzen. Auf keinen Fall bin ich jetzt demotiviert. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich herausgefordert und finde es spannend, den richtigen Weg zu finden. Wie ich auch schon einige Male schrieb, besteht ein erfolgreiches Training aus dem Zusammenspiel von Belastung und Erholung was dann zu einer Leistungsverbesserung führt. Bei meinem aktuellen Befinden nehme ich doch an, dass ich mich möglicherweise zu stark belastet habe. Also kann meine Verbesserung doch nur darin bestehen, dass ich mich wieder ausreichend erhole. Und da werde ich ein wenig experimentieren, in mich hineinhorchen und bin sicher, in einiger Zeit wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Selbstvertrauen und mentale Stärke sind wichtige Faktoren um erfolgreich zu sein!!
Wochenkilometer: 83,5 km
Kilometer insgesamt: 1.878,5 km

 

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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