Trotz Verletzungspause: Ich stelle mich der Herausforderung

Noch 35 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Datum Strecke Pace Herzfrequenz Anstieg
14.03. 12 km 5:21 min 121  123m
15.03. 15 km 5:15 min 122 116m
16.03.

10 km, 4,8 km gewandert 

5:21 min 124 270m
17.03. 10 km, 12,2 km gewandert  5:37 min 110 168m
18.03. 10,3 km, 3,7 km gewandert  5:26 min 116 176m
19.03. Laufpause, 5,1 km gewandert      441m
20.03. 16,1 km 5:25 min 126  

Drei Wochen mit meinen Mitarbeitern auf Teneriffa sind nun auch schon wieder vorüber. Nach meiner Verletzungspause waren es gleich anspruchsvolle Wochen, die mit einem geordneten Training nicht viel gemeinsam hatten. Zusätzlich zum Laufen bin ich auch noch fast täglich gewandert. Dabei führten diese Touren größtenteils über sehr unebenem Untergrund und wiesen teilweise große Höhenunterschiede auf. Das hat mich doch außerordentlich stark gefordert und ich hatte nicht das Gefühl, mich von Tag zu Tag ausreichend erholt zu haben. Die härteste Tour war sicherlich in der zweiten Woche die große Faro-de- Anaga-Runde mit einer Länge von 12,5 Kilometern und einem Höhenunterschied von über tausend Meter. In der dritten Woche bin ich bei dieser Runde nicht dabei gewesen, sondern ich habe eine kürzere Variante von fünf Kilometer und nur vierhundertfünfzig Höhenmeter gewählt. Im Nachhinein stellte sich diese Entscheidung als goldrichtig heraus, denn die vier jungen und fitten Mitarbeiter, die diese Tour gingen, verlängerten diese Runde noch auf sechzehn Kilometer und überwanden dabei 1.200 Höhenmeter. Im Wanderführer wurde diese Runde mit sechs Stunden Dauer beschrieben. Meine Mitarbeiter benötigten dafür knapp vier Stunden. Bei diesen vielen Läufen und Wanderungen der letzten drei Wochen hat mein Oberschenkel glücklicherweise keine Probleme mehr gemacht, sodass ich mich wie gewohnt bewegen konnte. Trotzdem beobachte ich bei jedem Lauf die Schmerzstelle des linken Oberschenkels und warte förmlich darauf, dass wieder etwas passiert.

In fünf Wochen ist der Hamburg Marathon schon wieder Vergangenheit. Bis dahin werde ich versuchen, die Wochen noch so gut es geht zu nutzen und den einen oder anderen Kilometer zu laufen. Nach dem Motto: Jeder Kilometer zählt. Vielleicht gelingen mir auch noch einige zwei Stundenläufe, die ich nun in der zurückliegenden wichtigen Phase überhaupt nicht absolviert habe. Und dann werde ich hoffentlich am 24. April in Hamburg an der Startlinie stehen. Ich fühle mich zwar absolut nicht ausreichend vorbereitet, werde mich dieser Herausforderung aber stellen. Der bequemste Weg wäre sicherlich, nicht zu laufen und die Verletzung als Begründung dafür zu nehmen. Aber ich habe kein Problem damit, hinterher zugeben zu müssen, mein Ziel verfehlt zu haben. Ich kann mein aktuelles Leistungsvermögen nicht ansatzweise einschätzen, glaube aber mittlerweile, dass es für mein angestrebtes Ziel nicht reichen wird. Aber damit habe ich mich inzwischen abgefunden. Trotzdem stellt sich die Frage, in welcher Zeit kann ich finishen, wenn ich überhaupt ins Ziel komme? Und die nach wie vor unbeantwortete Frage: Was mache ich daraus? Noch einen Versuch gegen Ende des Jahres starten? Oder es bei dem Hamburg Marathon belassen? Ich denke, wenn ich nicht ins Ziel komme, würde ich einen erneuten Versuch starten. Wenn ich mit einer schlechteren Zeit als geplant ins Ziel komme, würde ich es möglicherweise dabei belassen. Aber egal wie mein Hamburg-Marathon-Projekt auch ausgeht, nach einer gewissen Denkphase würde ich mich neu entscheiden.
 
Ein kleines Fazit kann ich jetzt schon ziehen. Das Laufen macht mir weiterhin viel Spaß, sogar noch mehr als in den letzten Jahren. Ein Ziel zu haben spielt dabei eine wichtige Rolle und kann den Spaß deutlich erhöhen. In meinem jetzigen Alter ist die Leistungsfähigkeit schon stark eingeschränkt, zumindest wenn man sich mit früheren Zeiten misst. Die Erholungszeit ist deutlich länger und die Anfälligkeit des Körpers stark erhöht. Überdies hinaus ist die Energie auch deutlich geringer als in jungen Jahren. Deutlich vor Augen geführt wurde es mir besonders von der letzten ZIPPEL’S Gruppe, die aus einigen jüngeren Mitarbeitern bestand. Diese mussten sich ständig bewegen und sich fordern, während ich doch schon gerne einmal etwas Ruhe genieße und auch froh bin, manchmal einfach nichts zu tun. Aber vermutlich ist das das Leben und völlig normal!

 

Wochenkilometer: 73,4 km

Insgesamt: 2.510,4 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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