Verletzungspause - Was nun?

Noch 77 Tage bis Rainer Ziplinsky, Gründer von ZIPPEL’S Läuferwelt noch einmal einen Marathon laufen will. Und das mit 70 Jahren! Er hat sich hohe Ziele gesetzt und ist fest entschlossen, die 42,195 Kilometer in unter 3:30 Stunden zu schaffen. In diesem Blog berichtet er über seine Vorbereitung, seine Ziele und von den Höhen und Tiefen, dass das Lauftraining mit sich bringt.

Datum Strecke Pace Herzfrequenz Anstieg
31.01. 14,00 05:14 118  
01.02. verletzt      
02.02. verletzt      
03.02. 1,02 05:39 104  
04.02. verletzt      
05.02. 2,15 05:50 106  
06.02. verletzt      
Gesamt 17,2 km      

Jetzt, in der 40. Woche, ist es passiert und ich habe mich verletzt. Ich war am ersten Tag der neuen Woche dabei, achtzehn Kilometer zu laufen. Es lief wieder richtig gut! Genau bei vierzehn Kilometer passierte es dann. Ich bekam von einem Moment auf den anderen Schmerzen in der hinteren linken Kniebeuge und konnte mein Bein nicht mehr anwinkeln. An weiterlaufen war unter diesen Umständen absolut nicht mehr zu denken. Was schoss mir in diesem Moment nicht alles in den Kopf und ich war den Tränen nahe. Wie lange werde ich jetzt wohl nicht laufen können? Ist mein Start beim Hamburg Marathon gefährdet? Wie schwerwiegend ist die Verletzung wohl? Wer kann mir hier auf Teneriffa helfen? Was mache ich, wenn ich in Hamburg wirklich nicht starten kann? Wie viel Zeit der Heilung kann ich mir wohl geben? Eines ist klar: Dieser Zeitpunkt einer Verletzung ist absolut ungünstig. Wollte ich doch im Februar und März noch ordentlich Kilometer „machen“.

Zufälligerweise hatte ich am Freitag der vergangenen Woche Torsten Gruhle, einen zertifizierten Faszienspezialisten kennengelernt. Nach einem Telefonat mit ihm erhielt ich für den nächsten Tag einen Termin für eine Behandlung. Er behandelte meinen verletzten Knie- Oberschenkelbereich ungefähr 1,5 Stunden. Auch er konnte keine erkennbaren Anzeichen feststellen. Keine Schwellung, keine Einblutung des Muskels, sodass der Grund der Schmerzen unklar blieb. Am Dienstag und Mittwoch machte ich somit erst einmal eine Trainingspause. Beim normalen Bewegen spürte ich an der entsprechenden Stelle keine Schmerzen mehr und war guten Mutes. So startete ich am Donnerstag einen Versuch zu laufen. Ich hoffte, fünf ruhige Kilometer beschwerdefrei laufen zu können. Nachdem die ersten Meter problemlos waren, tauchten die Beschwerden nach etwa einem Kilometer wieder auf. Ich entschloss, den Lauf sofort zu beenden. Ich war enttäuscht, hatte ich doch gehofft, nach zwei Tagen Pause und der Behandlung wieder leicht laufen zu können. So machte ich auch am Freitag einen weiteren Ruhetag. Danach hatte ich wieder das Gefühl, schmerzfrei zu sein. Also startete ich am Sonnabend einen erneuten Versuch. Wieder war mein Plan, fünf ruhige Kilometer zu laufen. Wieder ging es ohne Probleme los. Diesmal kamen die leichten Schmerzen erst nach zwei Kilometern. Aber mir war klar, wenn ich weiterlaufen würde, würden die Schmerzen stärker werden und ich hätte die Situation wie am Montag. Also brach ich das Training an dieser Stelle ab. Meine Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Vermutlich hatte ich mich wohl schon auf diese Möglichkeit eingestellt. Trotzdem standen wieder dieselben Fragen wie oben im Raum.

Was tun? 

Ich überlegte und kam zu folgendem Schluss: Die lauffreien Tage verbesserten die Beschwerden so weit, dass ich immer das Gefühl hatte, ich könnte wieder normal laufen. Beim Laufen tauchten die Beschwerden aber wieder auf. Also schien Ruhe, Verbesserung zu bringen. Nun war meine Idee, mich aufs Fahrrad zu setzen und mich damit zumindest etwas zu bewegen. Also führte ich am Sonntag mein erstes Radtraining durch. Es dauerte eine Stunde und tatsächlich blieb ich schmerzfrei. Das war doch ein kleiner Lichtblick, sah ich doch jetzt die Möglichkeit von nun an, täglich auf dem Rad zu trainieren. Zusätzlich kam mir die Idee, im Pool mein Bein wie beim Laufen zu bewegen. Da der Pool zu flach ist, ist kein richtiges Aqua-Jogging möglich. Aber mental tut es mir gut zu wissen, dass ich mich aktiv etwas bewegen kann und nicht zum Nichtstun verdammt bin. So plane ich jetzt, wie beschrieben, die nächsten Tage. Und dann wird im Laufe der Woche der Zeitpunkt kommen, wo ich wieder einen Laufversuch starten werde. Der wird dann möglicherweise schon über die weitere Entwicklung entscheiden.

Wochenkilometer: 17,2km
Kilometer insgesamt: 2.294,7 km

Auf Instagram und Strava könnt ihr noch mehr über meine Marathonvorbereitung erfahren.

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Comments

  • Gute Besserung und hoffentlich schnelle Erholung. Jeder ambitionierte Laeufer kennt eine solche Situation kann deine emotionelle Situation gut verstehen. Bleib dran so schnell verliert man die Form nicht, gerade wenn Alternativtraining moeglich ist.

    Posted vor 2 Jahre by Peter Buehler

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